Güngör: Stellenabbau bei Funke ist Angriff auf gute Arbeit und regionale Medienvielfalt

„Wenn große Medienkonzerne wie die Funke-Gruppe ihre Printproduktion zentralisieren und dabei Dutzende Arbeitsplätze abbauen, trifft das auch den Thüringer Standort, an dem fast drei Viertel der technischen Stellen wegfallen sollen – in aller Stille, aber mit voller Wucht“, erklärt Lena Saniye Güngör, arbeitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag. Sie reagiert damit auf die Ankündigung von Funke, einen virtuellen Zentraldesk für Regionaltitel einzurichten und in diesem Zuge deutschlandweit rund 70 Stellen zu streichen. Laut Deutschem Journalisten-Verband fallen allein in Thüringen 29 von 39 Desk-Stellen weg.

Güngör spricht von einem „kalten Arbeitsplatzexport“ und warnt vor strukturellen Folgen: „Was hier als technische Reorganisation verkauft wird, ist in Wahrheit ein ökonomisch motivierter Rückzug aus der Fläche und das auf Kosten der Beschäftigten und der Qualität lokaler Medienarbeit. Wer regionale Medien will, muss auch regionale Arbeit erhalten – nicht nur im Journalismus, sondern auch in Technik, Layout und Redaktion.“

Die Linke-Abgeordnete kritisiert, dass Funke erneut Rationalisierung und Digitalisierung gegen die Beschäftigten kehrt. „Technologische Modernisierung darf nicht heißen: Menschen raus, Software rein. Es braucht Qualifizierung, Mitbestimmung und sozial abgesicherte Übergänge, keine Entlassungen auf Zuruf.“

Güngör fordert die „Brombeer“-Landesregierung auf, endlich ein Konzept zur Sicherung lokaler Medienvielfalt in Thüringen vorzulegen: „Wer es ernst meint mit der Vierten Gewalt, muss auch die Strukturen sichern, die sie tragen. Dazu gehören die Arbeitsplätze hinter den Kulissen in den Redaktionen, in Layout-Teams, in der Produktion. Diese Menschen verdienen mehr als stille Kündigungen im Schatten zentraler Desk-Strategien.“