Güngör zur Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge: Gerechtere Finanzierung statt zusätzlicher Belastungen für Versicherte
„Die angekündigte Beitragserhöhung der Kranken- und Pflegeversicherung ist ein schwerer Schlag für alle, die ohnehin bereits unter steigenden Lebenshaltungskosten leiden. Höhere Eigenbelastungen treffen besonders Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen hart“, erklärt Güngör. „Es kann nicht sein, dass Beschäftigte und Rentner*innen immer wieder herangezogen werden, um die Kostenlücken im System zu stopfen, während gleichzeitig hohe Einkommen und Kapitalerträge kaum einen fairen Beitrag leisten. Die Pflegeversicherung steht ebenso vor tiefgreifenden Herausforderungen. Die steigenden Kosten in der Pflegeversicherung belasten Familien und pflegende Angehörige zunehmend.“
Die Fraktion Die Linke tritt stattdessen für eine grundlegende Umgestaltung der Finanzierungsstruktur ein: „Wir brauchen endlich eine solidarische Bürgerversicherung, in die alle Einkommensarten einfließen – von Löhnen über Beamtenbesoldungen bis hin zu Kapital- und Zinseinkünften. Nur so lassen sich die Lasten gerechter verteilen und stabile Beitragssätze gewährleisten“, führt die Abgeordnete weiter aus.
Zudem müssen die Ursachen für stetig steigende Gesundheitskosten konsequenter angegangen werden. „Bei der Finanzierung des Gesundheitssystems geht es nicht nur um die Einnahmeseite. Wir müssen auch schauen, wo die Kosten entstehen und ob sie gerechtfertigt sind. Überhöhte Medikamentenpreise, teure Medizinprodukte, vermeidbare Krankenhausaufenthalte und ineffiziente Verwaltungsstrukturen: all das gehört auf den Prüfstand“, so Güngör.
„Thüringen darf bei diesem Thema nicht nur passiver Beobachter sein. Ich erwarte von den neuen Verantwortungsträger*innen, sich entschieden dafür einsetzen, dass die Interessen der Versicherten in den Vordergrund gestellt werden. Gesundheit ist ein Menschenrecht und kein Spielball von Profitinteressen“, stellt Güngör abschließend fest.