Männer an der Spitze des Gleichstellungsausschusses: Ein fatales Signal

Lena Saniye Güngör

 

In der heutigen Konstituierung des Gleichstellungsausschusses im Landtag wurden zwei Männer als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender mehrheitlich gewählt. Das ist alles andere als ein gutes Zeichen für mehr Gleichstellung findet die gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, Lena Saniye Güngör:

 

„Der Abgeordnete Dieter Laudenbach von der AfD wurde zum Vorsitzenden bestimmt. Wir als Linke haben uns entschieden gegen diesen Personalvorschlag ausgesprochen. Ein Ausschuss, der sich einzig und allein dem Thema Gleichstellung in all seinen Facetten widmet, sollte durch keinen Vorsitzenden geleitet werden, der aus einer Fraktion stammt, die die Rolle der Frau in der altbackenen Tradition ‚Kinder, Küche und Herd’ verortet, kein Konzept kritischer Männlichkeit aufweist und queerfeindliche Positionen vertritt. Das ist ein fatales Signal und konterkariert die Erwartungen, die mit einem Gleichstellungsausschuss in der Bevölkerung einhergehen.“

 

Die Abgeordnete zeigt sich darüber hinaus enttäuscht von der Brombeere, deren Mitgliedsfraktion BSW den stellvertretenden Vorsitzenden stellt: „Dem BSW fällt nichts Anderes ein, als mit Steffen Quasebarth auch für die Stellvertreterfunktion einen Mann aufzustellen. Da stellt sich die berechtigte Frage, ob diesen Fraktionen die Funktion und das Anliegen eines Gleichstellungsausschusses überhaupt bewusst sind. Die heutigen Personalentscheidungen werfen grundlegende Fragen zum gleichstellungspolitischen Bewusstsein dieser Fraktionen auf. Als Linke werden wir Verantwortung übernehmen, um diesem Ausschuss Bedeutung und Wirkung zu verleihen,“ schließt Güngör ab.