Beschäftigte im ÖPNV fahren am Limit – Verkehrsbetriebe müssen zum Verhandlungstisch zurückkehren

Heute hat die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsbetriebe in Jena zu einem Warnstreik aufgerufen. Die dritte Verhandlungsrunde am 13. Februar wurde ohne Ergebnis abgeschlossen. Unter anderem fordert die Gewerkschaft für die Thüringer Beschäftigten 650 Euro mehr Gehalt pro Monat verbunden mit der Möglichkeit, die Lohnerhöhung in freie Arbeitszeit umwandeln zu können. Die arbeits- und gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, Lena Saniye Güngör, bekräftigt die Forderungen der Beschäftigten im kommunalen ÖPNV:

„Nicht nur auf der Beschäftigtenseite wirkt sich die fehlende Verhandlungsbereitschaft der kommunalen Verkehrsbetriebe negativ aus – seit einiger Zeit fahren beispielsweise in der Stadt Jena infolge hoher Krankheitsfälle und einer unzureichenden Personaldecke die Straßenbahnen und Busse nur noch im Ferientakt. Umso wichtiger ist es deshalb, dass die Arbeitgebendenseite an den Verhandlungstisch zurückkehrt und den Beschäftigten ein faires Angebot unterbreitet, denn der ÖPNV arbeitet bereits jetzt am Limit. Dass die letzte Verhandlungsrunde einseitig von den kommunalen Verkehrsbetrieben vorzeitig beendet wurde, weil diese von neuen Streikaktionen gehört hätten, ist ein Unding! Das Streikrecht ist essentiell und weitere Streikaktionen lassen sich unkompliziert mit guten Angeboten verhindern. Denn vor dem Hintergrund des weiter steigenden Personalbedarfs stellen eine gute Entlohnung und Arbeitszeiten, die zum Leben passen, wichtige Faktoren für eine nachhaltige Personalgewinnung dar. Wir als Linksfraktion stehen an der Seite der Beschäftigten, die uns jeden Tag sicher von A nach B befördern, und rufen die Verkehrsbetriebe zu einer baldigen Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.“