Equal-Care-Day: Sorgearbeit gerecht verteilen!

Der heutige „Equal-Care-Day“ rückt die bestehende ungleiche Verteilung der Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern in den Fokus. Hierzu erklärt Cordula Eger, familienpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag:

„Immer noch übernehmen Frauen den Großteil der Sorgearbeit. Immer noch wird viel zu wenig Aufmerksamkeit darauf gerichtet, dass Frauen weit mehr unbezahlte Sorgearbeit, wie häusliche Pflege, Kinderbetreuung und Familienorganisation, leisten als Männer. Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle wären ein wichtiger Schritt, um eine gerechtere Verteilung der Sorgearbeit zu ermöglichen.“Aktuellen Statistiken zufolge geben 68 Prozent der befragten Mütter an, dass sie den überwiegenden Teil der Sorgearbeit leisten. Deutlich anders verhält es sich bei Männern: Hier geben lediglich 4 Prozent an, dass sie den überwiegenden Teil der Sorgearbeit leisten.

 

Die arbeits- und gewerkschaftspolitische Sprecherin, Lena Saniye Güngör, ergänzt:

„Gerade in Thüringen ist der Anteil von berufstätigen Frauen mit 75,6 Prozent besonders hoch. 40 Prozent arbeiten in Teilzeit. Deutschlandweit gehen dreimal so viele Frauen wie Männer einer Teilzeitbeschäftigung nach. Auch das ist unter anderem auf die ungleich verteilte Sorgearbeit zurückzuführen, die oftmals wie selbstverständlich den Frauen übertragen wird. Es ist klar: Nur auf dem Rücken der Frauen wird vielen Männern die Vollzeitbeschäftigung ermöglicht. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Arbeits- und Fachkräftebedarfes ist es von hoher Relevanz, dass genauso Frauen das Ergreifen einer Vollzeittätigkeit ermöglicht wird und entsprechende Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt geschaffen werden.“