Equal Pay Day 2020

Anlässlich des „Equal Pay Day“ am 17. März 2020 kritisiert Lena Saniye Güngör, Sprecherin für Arbeits- und Gewerkschaftspolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, die ungleiche Bezahlung zwischen Frauen und Männern, die nicht nur in Deutschland, sondern weltweit ein Problem darstellt. Ein Lohngefälle von 21 Prozent zeigt drastisch auf wie groß der Gehälterunterschied ist. „Ein so großer Unterschied sollte heutzutage zu einem Aufschrei führen, und doch hat er sich als Normalität etabliert. Allein deshalb ist es wichtig jedes Jahr darauf hinzuweisen, dass gleiche Arbeit gleich entlohnt werden muss und für ein Umdenken zu kämpfen“, so Güngör.

Karola Stange, Sprecherin für Gleichstellung, Behindertenpolitik und Soziales der Linksfraktion, ergänzt ebenfalls: „Ein Großteil der Arbeit, die Frauen leisten, geschieht noch immer im Familienraum, sei es Erziehung oder Pflege. Aus diesem Grund befinden sich häufig Frauen in Teilzeitverhältnissen, um ihre anderen Tätigkeiten bewältigen zu können. Dies verschärft die schlechtere Bezahlung nur noch weiter.“

Seit dem Ausbruch des Coronavirus wird die Schere zwischen Männern und Frauen immer deutlicher. Viele der „systemhaltenden“ Berufe werden von Frauen ausgeübt (Pflegerin, Krankenschwester, Verkäuferin, etc.), und schlechter bezahlt. Der überwiegende Teil der Familienarbeit wird ebenfalls immer noch von Frauen getragen, die nun durch geschlossene Schulen/Kitas/Arbeitsplätze noch mehr beansprucht werden. Es sollte keine Krise brauchen, um die Wichtigkeit dieser Tätigkeiten zu erkennen, und eine Aufwertung zu fordern. Es gilt die bestehenden Rollenbilder und -verteilungen aufzubrechen und fairer zu gestalten. Soziale Berufe müssen aufgewertet und gleiche Arbeit gleich bezahlt werden, so Güngör und Stange übereinstimmend.

Ungleiche Bezahlung zieht sich durch alle Berufsgruppen, vom Verkauf im Einzelhandel bis hin zu Gehältern in Großunternehmen. Unter dem diesjährigen Motto „Auf Augenhöhe verhandeln – wir sind bereit“, soll die unterschiedliche Behandlung von Frauen und Männern in Gehaltsverhandlungen aufgezeigt werden. Während Männer positiv bewertet werden, wenn sie mehr Gehalt fordern, gelten Frauen häufig als aggressiv, wenn sie sich für eine bessere Bezahlung einsetzen.

„Gehaltsfragen sind wichtiger denn je, und sollten in unserer heutigen Gesellschaft kein Tabuthema mehr sein, das nur hinter verschlossenen Türen besprochen wird“, so Güngör. Vielmehr würden durch einen transparenteren Umgang mit Gehältern gerade Frauen profitieren, die sonst teilweise nicht einmal wüssten, wie viel mehr ihre männlichen Kollegen bei gleicher Arbeit verdienen.